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Buchstabe W

Weihrauch

Es ist eine Mischung von Harzkügelchen orientalischer Bäume und Sträucher. Sie wurden schon in den frühen Gottesdiensten des Alten Testaments als Opfergabe verbrannt. Der aufsteigende weiße Rauch zeigte, Gott nimmt das Opfer an. In der katholischen Kirche gilt der Rauch, der beim Verbrennen dieser Kügelchen entsteht, als Zeichen für die zu Gott aufsteigenden Gebete.

In feierlichen Messen werden damit Altar, Bibel, Abendmahlselemente und die Menschen beräuchert. Die Weisen aus dem Morgenland (Heilige drei Könige) brachten diese Kostbarkeit als Geschenk zur Geburt Jesu.

Für Religionsquiz ist der obige Text so formuliert, dass beim Vorlesen zunehmend deutlich wird, um welchen Begriff es sich handelt. Wurde die Antwort noch nicht gefunden, so stehen Begriffe zur Auswahl:

Manna Myrrhe
Ambo Weihrauch

Zusatzinformationen zu Weihrauch:

Was genau ist Weihrauch?

Das Wort Weihrauch kommt vom althochdeutschen Wort wîhrouch, was so viel heißt wie geweihtes oder heiliges Rauchzeug. Weihrauch bezeichnet die Harze, die zum rituellen Räuchern verwendet werden und den Rauch den sie erzeugen. Die Weihrauchharze werden hauptsächlich aus Pflanzen wie Weihrauchbaum und Weihrauchpflanze gewonnen. Es sind insbesondere Myrrhe und Olibanum. Verschiedene Arten von Weihrauchbäumen (die Boswellia) wachsen im Süden Afrikas, im arabischen Raum und in Indien. Aus ihnen gewinnt man das Harz Olibanum (das Weihrauchharz). Schon im alten Ägypten nutzte man den entzündungshemmenden Qualm. Auch zur Mumifizierung fand Weihrauch Verwendung. Im römischen Reich trug man Weihrauch beim Einzug von Kaisern und Stadthaltern voraus - als Zeichen Huldigung, aber auch um den Gestank der Straßen zu überdecken. Von den Römern übernahmen die Christen den Gebrauch vom Weihrauch - auch um zu zeigen: Nicht dem Kaiser, sondern Gott gebührt der Ruhm. Die frühen Christen lehnten das Verbrennen von Weihrauch als heidnischen Brauch und als Opferhandlung ab. Erst als durch die Kaiser Konstantin sowie Theodosius I. (Theodosius Magnus) das Christentum zur Staatsreligion wurde die Geistlichen als Beamte des römischen Reiches anerkannt wurden, setzte sich auch der Gebrauch von Weihrauch bei rituellen Handlungen durch - zunächst als Statussymbol für die einschreitenden Geistlichen, die ja nun römische Beamte waren.

Weihrauch in der Katholischen Kirche

Die katholische Kirche nutzt Weihrauch insbesondere in der sonntäglichen Messfeier sowie bei Prozessionen. Beweihräuchert werden die eucharistischen Elemente sowie der Altar, die Osterkerze, die Priester und Gläubigen. Beim Begräbnis werden auch der Sarg (bzw. die Urne) und das offene Grab beweihräuchert.

Weihrauch in den protestantischen Kirchen

In den evangelischen Kirchen spielt Weihrauch keine erwähnenswerte Rolle. In der evangelisch-lutherischen Kirche war der Gebrauch von Weihrauch in Nebengottesdiensten und bei Beerdigungen als untergeordnete symbolische Handlung bis ins 19. Jahrhundert bekannt. Weihrauch spielte seither keine Rolle mehr. Im Rahmen einer ökumenischen Öffnung und der Erweiterung symbolischer Handlungen, wird in den letzten Jahrzehnten Weihrauch vereinzelt eingesetzt.

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