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Buchstabe C

Chrisam

Aus Olivenöl und Balsamen wird dieses Salböl hergestellt. Da es symbolisch für den Heiligen Geist steht und mit kostbarem Rosenöl verfeinert wird, ist es das höchste und wertvollste unter den drei Heiligen Ölen der katholischen Kirche.

Die Salbung des Täuflings mit diesem Salböl ist ein Höhepunkt der Taufe nach katholischem Ritus.

Für Religionsquiz ist der obige Text so formuliert, dass beim Vorlesen zunehmend deutlich wird, um welchen Begriff es sich handelt. Wurde die Antwort noch nicht gefunden, so stehen Begriffe zur Auswahl:

Chrisam Weihwasser
Charisma Relique

Zusatzinformationen zu Chrisam:

Besonderheit des Chrisam

Rezeptur des Chrisam

Verwendung des Chrisam

Chrisam: Das wertvollste unter den drei Salbölen

Fässchen mit den drei Heiligen Ölen

Die drei Heiligen Öle: O.I. = oleum infirmorum (Krankenöl) / S.C. = sanctum chrisma (Chrisam) / O.C. = oleum catechumenorum (Katechumenenöl)

Der Heilige Chrisam ist das wertvollste und hochrangigste der drei Heiligen Öle, die in der katholischen Kirche für unterschiedliche Salbungen verwendet werden.

Das Chrisamöl heißt der Chrisam, ist also maskulin. Man erkennt leicht, das die Worte Chrisam und Christus dieselbe Herkunft haben. Sie kommen beide vom altgriechischen chríō, was 'ich salbe' heißt. Chrisam ist das "kostbare Salböl" und Christus ist "der Gesalbte".

Jedes Jahr in der Karwoche kommen die Priester in den Diözesen (Bistümern) zur Chrisammesse zusammen. In diesem besonderen Gottesdiest weiht der Bischof die Heiligen Öle für den Gebrauch in seinem Bistum.

Da Zeichenhandlungen - und eine solche ist die Salbung - in den Kirchen der Reformation einen geringeren theologischen und liturgischen Stellenwert haben, sind Salbungen in der evangelischen Kirche wenig verbreitet. Doch die Salbung wird auch hier als mögliche symbolische Handlung anerkannt, es gibt hier Salbungsgottesdienste und auch die Salbung von Täuflingen findet man, vereinzelt nur, da sie nicht zur fest zur Taufliturgie gehört. Doch auch in Gemeinden, in denen Salbungen Praxis sind, unterscheidet man nicht zwischen Ölen für unterschiedliche Anlässe. Man nutzt in der Regel Olivenöl; den geweihten Chrisam kennt man in den protestantischen Kirchen nicht.

 

Zusammensetzung des Chrisam

Die Rezeptur des Chrisam hat sich im Laufe der Kirchengeschichte immer wieder geändert und war und ist regional auch unterschiedlich. Basis war und ist aber stets Olivenöl, dem wohlriechende Balsame zugemischt werden.

Immer wieder orientierte man sich am "Heiligen Öl des Alten Testaments". Diese biblische Rezeptur des Chrisam ist im 2. Buch Mose (Exodus 30, 22-25) beschrieben:
  • 60 Tropfen Olivenöl
  • 6 Tropfen Myrrheöl
  • 6 Tropfen Kassiaöl
  • drei Tropfen Zimtöl
  • drei Tropfen Kalmusöl.

Die Rezeptur des biblischen Heiligen Öls wird heutzutage kaum genutzt - und wenn sie mal zu besonderen Anlässen eingesetzt wird, kommt es immer wieder zu Klagen aufgrund allergischer Hautreaktionen. So ist die die Zusammensetzung des Chrisam in der Regel einfach: Dem Olivenöl wird nur eine kleine Menge Rosenöl zugesetzt. Das Rosenöl ist eines der kostbarsten Öle, korrespondiert also mit der theologischen Hochrangigkeit des Chrisam; zudem wirkt der Duft edel und hebt sich so vom belebenden Duft des Krankenöls und vom erfrischenden Duft des Katechumenenöls ab.

 

Verwendung des Chrisam

Salbung eines Kindes (Baby) bei der Taufe

Wie weiter oben erklärt, kennt man die spezielle Chrisamsalbung in den evangelischen Kirchen nicht. In der römisch-katholischen Kirche und den orthodoxen Kirchen gebraucht man den Chrisam für folgende Anlässe:
  • im Rahmen der Taufzeremonie, direkt nach der Taufe mit Wasser
  • als zentrale Zeichenhandlung der Firmung
  • im Rahmen Weihe von Priestern und Bischöfen
  • bei der Konsekration von besonderen liturgischen Gegenständen

(Konsekration = für den sakralen Dienst weihen / Liturgische Gegenstände und Geräte = Kirchgebäude, Altar, Kirchenglocken, Apostelkreuz, eucharistischer Kelch).

Choralbuch « » Christ