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Buchstabe F

Fegefeuer

Im Mittelalter und bis in die Neuzeit hinein fürchtete man sich vor diesem Ort der Qualen. Man glaubte, hier müssten Menschen nach ihrem Tod eine gewisse Zeit verbringen, je nach Schwere ihrer Sünden.

Die Kirche betonte zwar, dass es sich nicht um einen Ort, sondern um einen Zustand handle, in den sündige Menschen nach ihrem Leben zunächst gelangen würden, bevor sie vor Gott treten könnten. Doch die Kirche schürte auch so die Ängste; denn ängstliche Menschen schienen gute Christen zu sein, untertänig und spendebereit.

Heute kennt man diesen Begriff kaum noch. Er ähnelt inhaltlich den Begriffen Hölle oder Unterwelt und suggeriert, dass man hier schmoren müsse.

Für Religionsquiz ist der obige Text so formuliert, dass beim Vorlesen zunehmend deutlich wird, um welchen Begriff es sich handelt. Wurde die Antwort noch nicht gefunden, so stehen Begriffe zur Auswahl:

Friedwald Golgatha
Fegefeuer Großes Meer

Zusatzinformationen zu Fegefeuer:

Der Begriff Fegefeuer kommt vom Mittelhochdeutschen vegen = reinigen. Die Existenz des Fegefeuers ist biblisch umstritten; doch es wurde im 13. Jahrhundert auf einem Konzil von Lyon verbindlich festgelegt. Eine biblische Belegstelle wurde in der Geschichte von Lazarus und dem reichen Mann gesehen, in der der reiche Mann qualvolle Scherzen in der Unterwelt erleidet, während Lazarus in den Armen von Abraham getröstet wird (Lukasevangelium Kapitel 16, Verse 19 bis 31). Zudem schließt man auf das Fegefeuer eines Textes des Apostel Paulus: 12 Wenn aber jemand auf den Grund baut Gold, Silber, Edelsteine, Holz, Heu, Stroh, 13 so wird das Werk eines jeden offenbar werden. Der Tag des Gerichts wird es ans Licht bringen; denn mit Feuer wird er sich offenbaren. Und von welcher Art eines jeden Werk ist, wird das Feuer erweisen. 14 Wird jemandes Werk bleiben, das er darauf gebaut hat, so wird er Lohn empfangen. 15 Wird aber jemandes Werk verbrennen, so wird er Schaden leiden; er selbst aber wird gerettet werden, doch so wie durchs Feuer hindurch. (1. Korinther 3, 12-15)

Martin Luther behauptete dagegen, die Existenz eines Fegefeuers ließe sich nicht aus der Bibel ableiten. Er bestritt das Fegefeuer und nannte es Teufelsgespinst. Diese Stellungnahme Luthers war einer der Gründe für den Bann, den die Kirche über ihn legte.

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