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Buchstabe K

Kollektieren

Das Wort kommt aus der lateinischen Sprache und bedeutet sammeln. Es ist in unseren Kirchen der liturgische Begriff für das Einsammeln freiwilliger Geldgaben während des Gottesdienstes. Dazu wird ein Sammelkörbchen oder ein Klingelbeutel durch die Reihen gereicht.

Für Religionsquiz ist der obige Text so formuliert, dass beim Vorlesen zunehmend deutlich wird, um welchen Begriff es sich handelt. Wurde die Antwort noch nicht gefunden, so stehen Begriffe zur Auswahl:

kondolieren kollektieren
konvertieren Mission

Zusatzinformationen zu kollektieren:

Das Verb kollektieren
Zeitpunkt der Sammlung
Verwendungszweck der Kollekte

Kollektieren = Sammeln des Dankopfers

Kollektieren ist das Einsammeln des Dankopfers im Gottesdienst (bzw. der Heiligen Messe) oder in direktem Zusammenhang mit einem Gottesdienst. Traditionell wird zur Sammlung im Verlauf des Gottesdienstes ein Klingelbeutel durch die Reihen gereicht. Neuerdings gibt es auch den digitalen Klingelbeutel, der die Abgabe der Spende per Bankkarte möglich macht. In etlichen Kirchengemeinden ist es möglich Kollektenbons in den Klingelbeutel zu werfen bzw. die Geldspende in eine Kollektentüte zu legen. Auf diese Weise kann den Spender*innen eine Spendenbescheinigung ausgestellt werden.
Kollektieren ist ein liturgischer Begriff; er bezieht sich also nur auf das Sammeln in Verbindung mit einem Gottesdienst; bezeichnet nicht allgemein das Sammeln von Gaben. So wird z. B. mit dem Opferstock zwar Geld gesammelt, aber nicht kollektiert.
Das Verb kollektieren kommt vom lat. colligere = einsammeln. Das dazugehörige Substantiv ist: Kollekte; was zu deutsch "das Gesammelte" bedeutet; doch der deutschsprachige liturgische Begriff für die Gaben, die im Gottesdienst gesammelt werden, ist 'Dankopfer'.

 

Wann wird im Gottesdienst kollektiert?

Traditioneller Klingelbeutel mit Glocke

Traditioneller Klingelbeutel - mit Glöckchen.
Das Klingeln des Glöckchens zeigt an, dass der Klingelbeutel unterwegs ist. Vom Klingeln des Glöckchens hat der Klingelbeutel seinen Namen.

In der Heiligen Messe der katholischen Kirche wird die Kollekte während der Gabenbereitung eingesammelt, also während der Bereitung der eucharistischen Elemente Brot und Wein. Zusammen mit den eucharistischen Elementen wird dann das Dankopfer (Kollekte) zum Altar gebracht.

In den Gottesdiensten (auch Abendmahlsgottesdiensten) der evangelischen Kirche findet man diese enge theologische Verbindung von Eucharistie (Abendmahl) und Dankopfer nicht. Als Ausdruck der Nächstenliebe gehört hier die Kollekte zu den Abkündigungen und Fürbitten. In den Abkündigungen erfährt man von Freude und Leid der Mitmenschen - in den Fürbitten betet man für sie - und schließlich hilft man aktiv mit dem Dankopfer (Kollekte). Also bilden diese drei Elemente auch im Gottesdienstablauf eine Einheit. Sie folgen in der Regel der Predigt. Durch diese Stellung wird deutlich, dass die Nächstenliebe direkte Folge der frohen Botschaft Gottes ist, also ausgelöst durch die Liebe Gottes. In vielen Gemeinden sieht die Liturgie folgenden Ablauf vor: PredigtLied nach der Predigt - mit Einsammeln des Dankopfers (Kollekte) ⇒AbkündigungenFürbitten Vaterunser. Häufig folgen die Abkündigungen aber direkt der Predigt und die erste Kollekte folgt dann während des danach folgenden Liedes (Lied nach der Predigt). Eine zweite Kollekte wird am Ausgang erbeten.

 

Verwendungszweck des Dankopfers

Der Verwendungszweck der Kollekte bei den sonntäglichen Gottesdiensten ist nicht willkürlich und kann nicht allein von der jeweiligen Gemeinde bestimmt werden. Die Landeskirchen (evangelisch) bzw. die Bistümer (katholisch) haben Ausschüsse, die für ein ganzes Jahr im Voraus festlegen, wofür gesammelt wird. Dabei wird ein Spielraum für Sammlungen zugunsten de Bedürfnisse der eigenen Gemeinde (wie Gebäuderenovierungen) sowie aktueller Notlagen und Katastrophen gelassen. Dieser Kollektenplan gilt für eine der beiden gottesdienstlichen Sammlungen. Ob dies die erste Sammlung oder die am Ausgang ist, ist von Gemeinde zu Gemeinde unterschiedlich. Die andere Sammlung ist zugunsten der diakonischen (karitativen) Arbeit der Gemeinde bzw. für einen Zweck, den die Gemeindeleitung aus aktuellen Gründen festlegt.

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